studierte Geschichte und Biologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, am Somerville College Oxford und an der LMU München. Ihr Promotionsstudium am Trinity College Dublin widmete sie der Erforschung irischer Klostergemeinschaften und arbeitete dann an der TU Dresden, wo sie sich im Jahr 2004 habilitierte. Seit 2005 ist sie Inhaberin des Lehrstuhls für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Mannheim. Sie hat zahlreiche Veröffentlichungen zu ihren Forschungsschwerpunkten Kultur- und Wirtschaftsgeschichte und der historischen Anthropologie vorgelegt.
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Blessing
ET: 24. Mai 2021 | ISBN: 978-3-89667-679-5 | Hardcover| 496 Seiten
Unser wirtschaftliches Denken (über Konsum, Kapital, Profit) stammt aus dem 19. und 20. Jahrhundert und ist veraltet. Anhand von Beispielen macht Annette Kehnel deutlich, dass wir in der vormodernen Geschichte der Mensch-heit Anregungen für unsere Zukunft finden: Renaissance-Architekten betrieben Baustoffrecycling, die Brücke in Avignon entstand durch Crowdfunding. In Zeiten, als Kreislaufwirtschaft selbstverständlich war, gab es nachhaltige Fischerei am Bodensee, Secondhand-Märkte in Paris und Reparaturberufe in Frankfurt. Man fragt sich, warum vieles in Vergessenheit geriet? Teilen, tauschen und nachhaltig handeln: Eine Reise in unsere Vergangenheit, die Lust auf Veränderung macht.
Vergangenheit, die Lust auf Zukunft macht.
Den „Stechlin“ von Fontane liebe ich. Gerade habe ich Matt Haigs „How to stop Time” gelesen. Es geht um Menschen, die unglaublich langsam altern. Statt achtzig werden sie achthundert Jahre alt. Klingt traumhaft, doch der Held der Ge-schichte, Peter Hazard ist lebensmüde – will aussteigen. Mir gefallen solche Gedankenexperimente, wenn sie gut erzählt sind. Sterblichkeit macht lebenslustig.
Die Ökonomin Elionor Ostrom. Sie erforschte wie, und unter welchen Bedingungen gemeinschaftliches, zukunftsfähiges Wirtschaften funktioniert. Sie ist leider 2012 verstorben. Auch die Begegnung mit Antje von Dewitz wäre toll. Sie führt mit Vaude seit Jahrzehnten ein Unternehmen, das glaubwürdig, nachhaltig und wirtschaftlich erfolgreich ist. Mit ihr würde ich gern über die Umsetzung von Geschäftsideen sprechen, die mich seit Jahren begleiten, für die ich aber leider nie genügend Zeit hatte.
Post est occasio calva. Von hinten ist die Gelegenheit kahl. Stammt aus einem mittelalterlichen Schulbuch. Es gibt Chancen, die sollte man lieber nicht verpassen. Die Chance auf Zukunft für unsere Kinder und Enkel zum Beispiel.