Hannah Brinkmann, 1990 in Hamburg geboren, studierte Grafische Erzählung in Hamburg, Tel Aviv und Angoulême und machte einen Master in Fine Arts & Humanities am Royal College of Arts in London. 2017 schuf sie ihre erste Graphic Novel „Gegen mein Gewissen" im Sitka Fellows Programm in Alaska und setzte 2018 ihre Recherche mit einem Stipendium an der Harvard Law School fort. Ihr Comic-Debüt wurde für den Comicbuchpreis der Berthold-Leibinger-Stiftung nominiert. Sie zeichnete für das Strapazin Magazin, taz, Tagesspiegel und war in „Alphabet of Arrival" der Bundeszentrale für politische Bildung vertreten. 2024 initiierte sie das Projekt „Wie geht es Dir? Zeichner:innen gegen Antisemitismus, Hass und Rassismus“. Im Herbst 2024 erscheint im Avant Verlag ihre Graphic Novel „Zeit heilt keine Wunden“ über den Shoah-Überlebenden Ernst Grube. Mit dem Buch gehört Hannah Brinkmann zu den Finalist:innen des Berthold Leibinger Preises 2024. Außerdem ist sie Comic-Stipendiatin des Deutschen Literaturfonds 2024.
© Heike Steinweg
Im Januar 2024 starteten Hannah Brinkmann, Nathalie Frank, Michael Jordan, Moritz Stetter, Birgit Weyhe und Barbara Yelin das Projekt „Wie geht es dir? Zeichner*innen gegen Antisemitismus, Hass und Rassismus“. Unterstützung erhielten sie von Dr. Véronique Sina (Goethe-Universität Frankfurt) und dem Team des Internationalen Comic-Salons Erlangen. Der brutale Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und die folgenden schrecklichen Ereignisse in Gaza hatten die Initiator:innen zutiefst erschüttert. Sie waren betroffen darüber, dass sich jüdische Menschen in Deutschland wieder ängstigen, isoliert und bedroht fühlen. Gleichzeitig erlebten sie die Zunahme von Muslimfeindlichkeit und rassistischen Diskriminierungen. Rechtsextremismus, Hass und Hetze wurden immer sichtbarer. Mit ihrer Aktion wollen die Künstler:innen den Betroffenen Sichtbarkeit verschaffen, ihr Mitgefühl künstlerisch ausdrücken, das Schweigen durchbrechen und zum Dialog beitragen. Zeichnungen und Comics erzählen individuelle Geschichten, klären auf und schaffen Nähe, ohne Menschen und ihre Schicksale auszustellen. Unter www.wiegehtesdir-comics.de und auf Instagram @wiegehtesdir_comics erzählen die Initiator:innen wöchentlich neue kurze Geschichten von Menschen, die von Antisemitismus und Diskriminierung betroffen sind oder sich mit menschenfeindlichen Ideologien auseinandersetzen.