Das Blaue Sofa holte einen der renommiertesten Historiker nach Luxemburg. Am Freitag, 29. September kam Christopher Clark in das deutsch-französisch-luxemburgische Kulturinstitut Pierre Werner.
Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums des Instituts Pierre Werner, des 175-jährigen Jubiläums der Luxemburger Abgeordnetenkammer und der Ausstellung „1848 Revolutioun zu Lëtzebuerg“ im Luxemburger Nationalarchiv stellte Christopher Clark im Vortrag und Gespräch auf dem Blauen Sofa sein neues Buch „Frühling der Revolution. Europa 1848/49 und der Kampf für eine neue Welt“ (DVA) vor, das am 27. September 2023 erschien.
Die Moderation übernahm der Luxemburger Autor Samuel Hamen. Im Anschluss an das Gespräch hatte das Publikum die Möglichkeit, Fragen zu stellen und sich mit dem Autor auszutauschen.
Gemeinsam organisiert mit dem Institut Pierre Werner, in Zusammenarbeit mit dem Kulturministerium und der Abgeordnetenkammer des Großherzogtums Luxemburg und dem Nationalarchiv Luxemburg.
Mit freundlicher Unterstützung von RTL.
Christopher Clark, geboren 1960, lehrt als Professor für Neuere Europäische Geschichte am St. Catharine's College in Cambridge. Sein Forschungsschwerpunkt ist die Geschichte Preußens. Er ist Autor einer Biographie Wilhelms II., des letzten deutschen Kaisers. Für sein Buch „Preußen“ erhielt er 2007 den renommierten Wolfson History Prize sowie 2010 als erster nicht-deutschsprachiger Historiker den Preis des Historischen Kollegs. Sein epochales Buch über den Ersten Weltkrieg, „Die Schlafwandler“ (2013), führte wochenlang die deutsche Sachbuch-Bestseller-Liste an und war ein internationaler Bucherfolg. 2018 erschien von ihm der vielbeachtete Bestseller „Von Zeit und Macht“ und 2020 folgte das von der Kritik gefeierte „Gefangene der Zeit“. Einem breiten Fernsehpublikum wurde Christopher Clark bekannt als Moderator der mehrteiligen ZDF-Doku-Reihen „Deutschland-Saga“, „Europa-Saga“ und „Welten-Saga“. 2022 wurde ihm der Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten verliehen.
© Alexander Hein
DVA
Das neue, epochale Werk von Bestsellerautor Christopher Clark: Der beliebte Historiker erklärt uns wie kein anderer, wie wir wurden, wer wir heute sind, welche Werte wir vertreten, wofür wir kämpfen.
In der Geschichte Europas gibt es keinen Moment, der aufregender, aber auch keinen, der beängstigender war als der Frühling des Jahres 1848. Scheinbar aus dem Nichts versammelten sich in unzähligen Städten von Palermo bis Paris und Venedig riesige Menschenmengen, manchmal in friedlicher, oft auch in gewalttätiger Absicht. Die politische Ordnung, die seit Napoleons Niederlage alles zusammengehalten hatte, brach in sich zusammen.
Christopher Clarks spektakuläres neues Buch erweckt mit Schwung, Esprit und neuen Erkenntnissen diese außergewöhnliche Epoche zum Leben. Überall brachen sich neue politische Ideen, Glaubenssätze und Erwartungen Bahn. Es ging um die Rolle der Frau in der Gesellschaft, das Ende der Sklaverei, das Recht auf Arbeit, nationale Unabhängigkeit und die jüdische Emanzipation. Dies waren plötzlich zentrale Lebensthemen für unendlich viele Menschen - und es wurde hart um sie gekämpft.
Die Ideen von 1848 verbreiteten sich um die ganze Welt und veränderten die Verhältnisse zum Bessern, zuweilen aber auch zum viel Schlechteren. Und aus den Trümmern erhob sich ein neues und ganz anderes Europa.
Samuel Hamen lebt und arbeitet als freier Autor und Literaturkritiker in Diekirch und Heidelberg. Für sein Schaffen wurde er mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit einem Stipendium der Roger-Willemsen-Stiftung.
© Philippe Matsas