Hélia Correia, 1949 in Lissabon geboren, ist eine der bedeutendsten Schriftstellerinnen Portugals. Ihr Vater wurde unter António de Oliveira Salazar verfolgt und inhaftiert, Correia studierte Romanistik und Dramaturgie. Seit den 1980er Jahren schreibt sie Romane, Novellen, Theaterstücke und Lyrik. Sie wurde vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem portugiesischen "PEN Club Prize" (2001), dem "Prémio Máxima de Literatura (2006) und dem "Prémio Camões", der wichtigsten literarische Auszeichnung für Autoren der portugiesischsprachigen Welt.
„Ich fühle mich als Europäerin, weil ich das Gedächtnis habe, das mich tröstet, weil hier die menschliche Würde ihren Anfang hatte, weil es hier die Griechen gab mit ihrem Kult des Schönen und des Gerechten. Und ich fühle mich als Europäerin, weil ich wie alle Europäer gefährdet bin. Die Gefahr intensiviert die Identität.“
Leipziger Literaturverlag
In elf Erzählungen eröffnet Hélia Correia Welten von Ausgegrenzten, Andersartigen, Blinden, Prostituierten und Mördern, von Menschlichem und Unmenschlichem. Ein phantastisches und zeitloses Element verleiht den Texten einen entrückten, ganz besonderen, gelegentlich auch unheimlichen Zauber, der Sogwirkung entfaltet. Oft sind es - mit Makeln, alte, hässliche, ja gänzlich "unbrauchbare" - Frauen - , die sich inmitten der Groteske behaupten.
Isabel Lucas, PÚBLICO schrieb: "Wer das Werk von Hélia Correia kennt, weiß auch um ihre wirksame Fähigkeit, das Böse zu erzählen, den Schmerz oder die Prüfung in einen Sog zu verwandeln, der Widerstand unmöglich macht... Behutsam wird der Leser in eine brutale und unbehagliche Welt geleitet, ganz so, als ob das ein Vergnügen wäre. Denn beim Erzählen weiß Hélia zu verführen."
Aus dem Portugiesischen von Dania Schüürmann | ET: 2018 | ISBN 978-3-86660-231-1 | Broschur | 140 Seiten | 16,95 EUR