Mit Dörte Hansen holte das internationale Medienunternehmen Bertelsmann am 14. Mai 2019 eine der profiliertesten und beliebtesten Autorinnen Deutschlands auf „Das Blaue Sofa Gütersloh“. Dörte Hansen sprach mit dem ZDF-Journalisten Michael Sahr über ihren Roman „Mittagsstunde“ und las daraus. Das zweite Werk der Autorin nach ihrem aufsehenerregenden Debütroman „Altes Land“ erschien im Oktober 2018 beim Bertelsmann-Verlag Penguin und wird seither von Lesern und Kritik gleichermaßen gefeiert.
Bertelsmann richtete „Das Blaue Sofa Gütersloh“ bereits zum fünften Mal aus; zuvor waren die Erfolgsautoren Wladimir Kaminer und Hanns-Josef Ortheil, die WDR-Journalistin Christine Westermann und der Schauspieler Dominique Horwitz zu Lesungen in die Dalke-Stadt gekommen.
Dörte Hansen, geboren 1964 in Husum, arbeitete nach ihrem Studium der Linguistik als NDR-Redakteurin und Autorin für Hörfunk und Print. Sie lebt noch heute mit ihrer Familie in Nordfriesland.
„Mittagsstunde“ spielt in Schleswig-Holstein, in der Nähe von Husum, also dort, wo die Autorin aufwuchs und wo die Menschen Plattdeutsch sprechen. Die Wolken hängen schwer über der Geest, als Ingwer Feddersen, 47, in sein Heimatdorf Brinkebüll zurückkehrt. Er hat hier noch etwas gutzumachen. Großmutter Ella ist dabei, ihren Verstand zu verlieren, Großvater Sönke hält in seinem alten Dorfkrug stur die Stellung. Er hat die besten Zeiten hinter sich, genau wie das ganze Dorf. Wann hat dieser Niedergang begonnen? In den 1970ern, als nach der Flurbereinigung erst die Hecken und dann die Vögel verschwanden? Als die großen Höfe wuchsen und die kleinen starben? Als Ingwer zum Archäologiestudium nach Kiel ging und den Alten mit dem Gasthof sitzen ließ? Mit großer Wärme erzählt Dörte Hansen von Verlust, Abschied und von einem Neubeginn und vom Verschwinden einer bäuerlichen Welt und: der Mittagsstunde. Der sehnsüchtig erwartete Roman erntete großen Zuspruch bei Lesern und Presse. In der Süddeutschen Zeitung schrieb Jörg Magenau: „Wer ‚Altes Land‘ mochte, wird ‚Mittagsstunde‘ lieben und zwar weit über Nordfriesland hinaus.“ Und in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung schwärmte Andreas Platthaus, das Buch liefere die „Beschreibung eines generellen gesellschaftlichen und auch ästhetischen Wandels“ – „große Themen also, die nicht an Nordfriesland gebunden sind“.