Divine Gashugi Umulisa bekannt unter ihrem Pseudonym Tete Loeper wurde 1990 in Ruanda geboren. Sie lebte während des Völkermords an den Tutsi in Burundi und im Kongo im Exil. In Ruanda arbeitete sie unter anderem in Forschungsprojekten mit gefährdeten Mädchen und jungen Frauen und leitete Workshops für kreatives Schreiben. Seit 2016 lebt sie in Deutschland und ist als Autorin Schauspielerin und Bildungsreferentin für interkulturellen Austausch und globales Lernen tätig.
© Alex Wernet
Orlanda Verlag
Mutoni, eine junge, gebildete Frau aus Ruanda, beschließt nach dem Tod ihrer Mutter auszuwandern. Über eine ehemalige Klassenkameradin erhält sie das Angebot, nach Hamburg zu ziehen und dort einen Mann kennenzulernen. Voller Zuversicht und Hoffnung auf ein besseres und wohlhabenderes Leben begibt sie sich auf den Weg nach Deutschland. Doch bereits kurz nach ihrer Ankunft zeigt sich, dass ihre Erwartungen nicht erfüllt werden: Ihre Unwissenheit führt sie in die Zwangsprostitution. Selbst als es ihr gelingt, dieser Gewalt zu entfliehen und in Süddeutschland neue Wege einzuschlagen, bleibt ihr Leben in der ungewohnten und fremden Umgebung voller Herausforderungen. Der Alltagsrassismus, den sie als Schwarze Migrantin in Deutschland erlebt, führen sie schließlich zu einer unerwarteten Entscheidung. Tete Loeper präsentiert in ihrem Buch eine starke, fesselnde und ergreifende Innensicht der Protagonistin, die verdeutlicht, wie es sich anfühlt, neu in Deutschland anzukommen. Dabei wird jene Enttäuschung eindrücklich erfahrbar, die viele Migrant*innen durchleben, wenn ihre idealisierten Vorstellungen, dass im wohlhabenden Europa alles besser werden würde, an der Realität scheitern. Gleichzeitig vermittelt die Autorin eine ungewöhnliche Perspektive auf Alltagsrassismus in Deutschland. Die Grundlage dieses Romans war die Arbeit der Autorin mit betroffenen Frauen in Hamburg und Ruanda. Damit hat das Buch eine hohe Glaubwürdigkeit und Authentizität.