Die Autorinnen und Autoren

Leipzig liest extra 2021

Thea Dorn

Autor:in

Thea Dorn

geboren 1970, studierte Philosophie und Theaterwissenschaften in Frankfurt, Wien und Berlin und arbeitete als Dozentin und Dramaturgin. Sie schrieb eine Reihe preisgekrönter Romane und Bestseller, Theaterstücke, Drehbücher und Essays und moderierte die Sendung "Literatur im Foyer" im SWR-Fernsehen. Seit März 2020 leitet sie als Moderatorin die ZDF-Sendung "Das Literarische Quartett". Thea Dorn lebt in Berlin.

©  Peter Rigaud

Trost. Briefe an Max

Aktuelles Buch

Trost. Briefe an Max

Penguin Verlag

ET: 8. Februar 2021 | ISBN: 978-3-328-60173-9 | 176 Seiten | 16 EUR

Als Johanna von ihrem alten philosophischen Lehrer Max eine Postkarte mit der scheinbar harmlosen Frage "Wie geht es Dir?" erhält, bricht es aus ihr heraus: Trauer über den Tod ihrer Mutter und Wut darüber, dass man ihr im Krankenhaus verwehrt hat, die Sterbende zu begleiten. Provoziert durch weitere Postkarten, beginnt Johanna, sich den Dämonen hinter ihrer Verzweiflung zu stellen. In diesem einzigartigen Postkarten-Briefroman erzählt Thea Dorn von den vielleicht größten Themen, die der gottferne, von seinen technologischen Möglichkeiten berauschte Mensch verdrängt: von der Auseinandersetzung mit der Endlichkeit und von der Suche nach Trost in trostlosen Zeiten.

4 Fragen 4 Antworten

Mit welchem Satz beschreiben Sie Ihr neues Buch?

Wir sind Kinder einer trostlosen Zeit: Auf äußere Bedrohungen und Verluste reagieren wir verängstigt, ohne inneren Halt, sehnen uns nach immer rigideren Sicherheitssystemen. Wenn wir weder unseren Verstand noch unsere Freiheit noch unsere Lebensfreude verlieren wollen, müssen wir alles tun, um wieder Trost zu finden.

Welches Buch ist Ihr Lieblingsbuch?

Lieblingsbücher haben wie Ozeane ihre Gezeiten. Einige Titel, die mir immer wieder neu ans Herz wachsen (in chronologischer Reihenfolge der Erstlektüren): Tove Jansson: „Komet im Mumintal“; Gustave Flaubert: „Madame Bovary“; Thomas Mann: „Der Zauberberg“; Tom Wolfe: „Fegefeuer der Eitelkeiten“. Derzeit vertiefe ich mich wieder in die Sonette von Andreas Gryphius, nirgends (jenseits der Musik) klingt Weltschmerz so schön.

Wen möchten Sie gerne persönlich kennenlernen?

Ich schwanke zwischen Goethe und Heine. Es würde mich interessieren, wie der Universaldichter und -denker auf die global zerstückelte und verwirrte Highspeed-Welt schauen würde, die er ja bereits im frühen 19. Jahrhundert kommen sah. Heine würde ich gern fragen, ob er findet, dass er der falsche Übersetzer für die Gedichte von Amanda Gorman wäre – am liebsten auf einer gemeinsamen Wanderung durch den Harz.

Ihr Motto

Eine leicht säkularisierte Version des Gelassenheitsgebets: Welt, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann; den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann; die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.